FSG Klein-/Lützellinden II – HSG Marburg/Cappel 20:26 (10:14)
Starker Beginn legt Grundstein zum Sieg!
Im letzten Spiel der Hinrunde, trafen die Damen aus Marburg auf den Tabellenachten der FSG Klein-/Lützellinden II. Schnell war in den Trainingseinheiten klar geworden, dass kein Gegner nach seinem Tabellenplatz einfach abgetan werden darf, gerade da die Gastgeber zu Beginn der Saison einige starke Gegner bezwangen und somit ihre Gefährlichkeit unter Beweis stellten, auch wenn Sie in diese Partie als gesetzter Underdog starteten.
Die Marburger Devise war in den letzter Einheit klar definiert und so wollte man mit der bis dahin eingestaubten, aber nicht verlernten 4-2-Deckung wieder glänzen und den schnellen Handball zurück aufs Parkett holen. Gesagt getan und so begann Marburg wie die Feuerwehr und konnte aus einer klasse Deckung heraus, in der dritten Spielminute mit 3:0 in Führung gehen. Lützellinden hingegen verfügte über zwei sehr kraftvolle Spielerinnen, die durch den gekonnten Körpereinsatz und harte Würfe auffielen, so dass dadurch das 3:1 per 7m erzielt wurde, ehe Marburg ebenfalls per 7m zur 4:1 Führung traf. In dieser frühen Phase des Spiels konnte Kira Hanke bereits glänzen, die über das gesamte Spiel sehr konzentriert agierte, ihre Lücken effektiv nutzte und in der Abwehr durch konsequente Arbeit und den daraus resultierenden Gegenstößen immer wieder zu Torerfolgen kam und damit neun(!) Treffer erzielte. Im trainingsbedingt immer stärker werdenden Marburger Kader, konnte in diesem Spiel auch erneut Imke Hogrefe auftrumpfen, die wie ihre bereits angesprochene ehemalige Teamkollegin der HSG Nienburg, nun für Marburg aufläuft und mit fünf Treffern noch einmal ein deutlicher Gewinn für die Marburger Mannschaft darstellt. Weiterhin konnte in diesem Spiel Claudia Zieracker ihr erstes Spiel für die HSG bestreiten. Nachdem sich die anfängliche Aufregung gelegt hatte, zeigte sie schnell eine sehr gute Leistung und welche persönlichen Fortschritte in den letzten Trainingswochen verbucht wurden konnten. Weiter so!
Durch eine vorbildliche Deckungsarbeit und das Nutzen der eigenen Lücken, bauten die Gäste ihre Führung bis zur 18. Spielminute kontinuierlich weiter aus und führten bis zu diesem Zeitpunkt hoch verdient mit 9:3 (5:2, 7:2, 8:3). Auch wenn diese Partie als „Start-Ziel-Sieg“ eingestuft werden kann, ließ nach dieser komfortablen Führung die Konzentration der Mannschaft deutlich nach, was wiederum die Gastgebern nutzen konnten, d.h. die abebbende Gefährlichkeit Marburgs ließ es leider nicht mehr zu, sich in den zweiten fünfzehn Minuten der ersten Halbzeit noch deutlicher abzusetzen. Während vorher die 4-2 noch äußerst nach den Vorgaben der Bank agierte und die Außen jeweils an Stefanie Quent oder dem Aluminium scheiterten, kam Lützellinden nun über einfache aber schöne Tore aus der Rückraum wieder heran (9:5, 10:7). Der Abstand von drei Toren konnte zunächst über sieben Minuten gehalten werden, ehe er zur Pause noch einmal auf vier Tore herauf geschraubt wurde (14:10 HZ).
Dennoch konnte man mit diesem Ergebnis, im Vergleich zum grandiosen Start der Marburger Damen, nicht zu Frieden sein und so wurde schnell die Forderung laut, die Tormaschinerie noch einmal deutlich anzukurbeln. In der zweiten Halbzeit begann die Mannschaft jedoch ähnlich verhalten wie man nach der ersten aufhörte, im Irrglaube dieses Spiel sei bereits gewonnen, wohl wissentlich und in der Halbzeit davor gewarnt, dass eine vier Tore Führung innerhalb von zwei Minuten dahin schmelzen könne. Der Wuthöhepunkt seitens der Marburger Bank, wurde dann in der 38. Spielminute erreicht, als die 4-2 Deckung hinten ohne den bisher knallharten aber absolut fairen Körperkontakt agierte, man somit nur noch hinten drin hing und gerechterweise eine doppelte Unterzahl kassierte. In diesem Zusammenhang flog dann doch eine Wasserflasche in den Geräteraum der Halle, da die Marburger noch einmal das Spiel unnötig spannend gestalteten, d.h. die notwendige Konzentration schleifen ließen. Hierbei sei gesagt, dass die spielerischen Ansätze Marburgs prinzipiell durchweg überzeugten, jedoch der mangelnde Fokus in Angriff und Abwehr, in dieser Phase, das Mithalten Lützellindens ermöglichten (17:13, 18:14).
Reißen sich die Damen jedoch zusammen, zeigt der weitere Spielverlauf deutlich welche Möglichkeiten im Kader und dessen Torausbeute stecken. Aus einer Führung von drei Toren, wurde diese innerhalb von drei Minuten verdoppelt und auf 21:15 ausgebaut (47. Min). Der Zug in die Lücken, sowie souveräne Abschlüsse aus dem Rückraum, sicherten dabei schnelle und schöne Treffer. So einfach kann Handball sein, konnte man aus einigen Gesichtern der Rückraumschützen entziffern.
Das Spiel blieb auch in der Endphase körperlich (hart) betont und wurde durch immer wieder gerechtfertigte 2min-Strafen, auf beiden Seiten, spannend sowie ansehnlich gestaltet (22:17, 24:18, 24:20). In diesen letzten Spielminuten war es dann noch Hanna Battenfeld (a.k.a. „Battlefield“), die unbegründeter Weise durch eine rote Karte das Spiel vorzeitig verlassen musste. Bis auf diese, nicht notwendiger Weise zu verteilende Karte, lieferte der Unparteiische die in der Hinrunde beste Schiedsrichterleistung aller Partien ab, da Regelverstöße mit den jeweiligen dazu gehörenden Strafen geahndet wurden, dieser Fakt jedoch in den bis dahin bestrittenen Spielen alles andere als üblich bzw. selbstverständlich war.
Letztlich war es noch einmal Imke, die mit der Schlusssirene ein Ausrufezeichen über dem Kopf der gegnerischen Torhüterin versenkte und zum Endstand von 26:20 traf. Letztlich ging dieses Ergebnis in der Höhe in Ordnung, dennoch hätte Marburg nach diesem überwältigenden Ansturm in der ersten HZ noch ein anderes Ergebnis erzwingen können, wäre man nicht zu frühzeitig auf die Bremse getreten. Wie fast in allen Spielen, kann erneut eine, am Potenzial der Mannschaft gemessene, mögliche Leistungssteigerung im Fleißheftchen der Marburger Damen vermerkt werden, die es dann im neuen Jahr und mit dem Start der Rückrunde abzurufen gilt. Die tolle Arbeitsmoral in den Einheiten und den Spielen, sowie die positive Stimmung der Mannschaft, trägt jedoch aktuell auch einen wichtigen Teil zu den bisherigen Etappenzielen der Saison bei!
Die HSG empfängt dann im kommenden Jahr als Tabellenzweiter (nach/“trotz“ Aufstieg!) mit einer Bilanz von 16:4 Punkten (8/0/2) und +60 Toren im Torverhältnis, die Gäste der TG Friedberg. Das Spiel findet am Samstag den 18.01.2014 um 19Uhr vor heimischer Kulisse statt. Über zahlreiches Erscheinen freut sich die Mannschaft der HSG Marburg/Cappel.
Für die HSG spielten: Stefanie Quent (18 Paraden), Kira Hanke (9),Imke Hogrefe (5), Kerstin Aumann (4), Jenny Madubuko (3), Judith Krekeler (2), Miriam Jäger (1), Nora Schilke (1), Anna Sikeler (1), Hanna Battenfeld, Sarah Voßmeier, Johanna Schneider, Claudia Zieracker, Patricia Klotz.
Marc Hampel (Trainer Damen), HSG Marburg/Cappel
Motivationsansprache Nora:
Von drauß‘ aus Marburg komm ich her,
ich muss euch sagen, ein Sieg soll heut‘ her!
Oben in den Winkelspitzen,
sollen eure Bälle sitzen!
Wir werden kämpfen wie im Bann,
und Marc ruft uns mit tiefer Stimme an:
„Hey Leut“, ruft es, „seid ihr nicht hell?“
hebt eure Beine und sputet euch schnell!
Die Halle fängt schon zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan.
Denn wir alle sollen nun,
nicht von der Jagd nach Platz 1 ruhn.
Und morgen fliegen wir hinauf auf Erden,
denn es soll wieder gemeistert werden.
Und alle sprachen: so ist es recht,
dieser Wunsch wird balde echt.
Von drauß‘ aus Marburg komm ich her,
ich muss euch sagen ein Sieg muss jetzt her!