1. Männer: Niederlage in Linden

05.12.2016 | Spielberichte 1. Männer 2016/2017

Doppelter Tiefschlag für Marburg

04.12.16: MSG Linden II – HSG Marburg/Cappel 37:32 (15:14)

Nach dem knappen Heimsieg gegen eines der Spitzenteams aus Dutenhofen wollte man auf Marburger Seite weiter das Punktekonto aufstocken und vor allem an die starke Leistung anknüpfen.  Die Wichtigkeit des Spieles musste jedem bewusst sein, der sich die Tabelle vor diesem Spieltag angeschaut hat. Die Unistädter lagen punktgleich mit der zweiten Vertretung von Linden in der unteren Tabellenhälfte. Ein Sieg in diesem 4-Punkte-Spiel würde beiden Teams etwas Luft zu den unteren Rängen der Tabelle verschaffen.

Mit elf Mann, davon 9 Feldspielern trat man den Weg nach Linden an und musste diverse Abwesenheiten verkraften. Immerhin konnte man auf Kapitän Barabas zurück greifen, der kurzfristig zugesagt und vor allem offensiv von Rechtsaußen einen sehr guten Tag erwischte. Linden II trat mit voller Bank und sehr vielen Jungen Spielern an, so dass wir uns auf ein schnelles Spiel einrichten mussten.

Bereits in der Anfangsphase stellte die Lindener Defensive die Marburger vor eine schwierige Aufgabe mit ihrer sehr offensiven 5:1-Deckung und ihr weites Heraustreten auf die Rückraumspieler. Das Aufbauspiel der Gäste lief dadurch eher schleppend mit wenig Tempo und Ballfluss, so dass man vor allem über Kleingruppenspiel auf Marburgs linker Seite und über den Kreis Ackermann zum Abschluss kam. Die Hausherren spielten einen flüssigen Ball und kamen das ganze Spiel über mit Hüftwürfen zum Erfolg, die die HSG schlecht verteidigte. Das Spiel blieb aber die ganze Halbzeit sehr ausgeglichen. Über Spielstände von 4:2, über 8:8, 14:12 gingen beide Teams mit einem 15:14 in die Pause, wobei Marburg nur einmal mit 8:9 geführt hatte. Marburg bekam gegen Ende der Halbzeit zwar etwas mehr Zugriff im Angriff, wo vor allem Patrick Fuchs nach seiner Einwechslung gut agierte, dennoch konnte Trainer Portjanow nicht zufrieden sein. Wichtiger Faktor waren auch die vielen Strafwürfe, die Sangmeister in Halbzeit eins mit hoher Sicherheit verwandelte.

Defensiv konnte man zu keiner Zeit an die Leistung gegen Dutenhofen anknüpfen, so dass vor allem hier Optimierungsbedarf seitens des Trainergespannes Portjanow und Schulz angemahnt wurde. Offensiv sollten die Marburger mehr mit Tempo und Bewegung in die Lücke zwischen Vorgezogenem und Verbund stoßen, damit man hier mit nachgeschalteter schneller Ballzirkulation Lücken reißt. Dem Substanzverlust im Mittelblock aufgrund geringer Wechselmöglichkeiten geschuldet, wurde Tuchscherer, der gerade erste eine Knieverletzung auskuriert hatte, eingewechselt. Tragischerweise hatte er keine Minute gespielt, als ein gegnerisches Stoßen eine unkoordinierte Landung und als Folge erneut eine Knieverletzung provozierte. An dieser Stelle: Gute Besserung, Tutschi!
Der Autor hätte in Anbetracht dieses personellen Tiefschlages gerne von einem „teuer erkauften Sieg“ geschrieben. Doch leider entglitt den Gästen schon zu Beginn der zweiten Hälfte das Spiel. Vor allem in der Defensive gab es statt der erhofften Steigerung einen Leistungseinbruch. Linden kam durch unzählige Schlagwürfe am Mann vorbei zu einfachen Toren und zog über 19:16 und 29:22 Mitte der 2. Halbzeit auf 34:26 davon. Die Marburger Offensive hatte nur noch vereinzelt individuelle Antworten. Leider wurden zu viele Bälle weggeschmissen, Anspiele nicht kontrolliert und Bälle nicht im Tor untergebracht, so dass man letztendlich mit 37:32 verdient und somit in doppelter Hinsicht verlor.
Linden II ist sicherlich nicht die bessere Mannschaft, hat es aber deutlich besser auf die Platte gebracht.  Marburg muss sich in der Defensive schleunigst stabilisieren, will man nicht jedes Spiel an die 40 Tore werfen müssen, um überhaupt mal in Versuchung zu kommen, Spiele zu gewinnen. Hierzu ist es unabdingbar, dass die HSG die letzten beiden Spiele diesen Jahres mit voller Besetzung antreten kann. Auch wenn es „nur“ A-Klasse ist, wäre es arrogant zu glauben, dass man mit 10-11 Mann die Gegner aus der Halle schießt. Der Kräfteverschleiß, vor allem auch in der zentralen Defensive, war in Hälfte zwei deutlich sichtbar.

Die nächste Chance weitere Punkte gegen den Abstieg zu holen bietet sich am Sonntag, dem 11.12.2016 in der Sporthalle Philippinum in Marburg. Dann geht es gegen das Tabellenschlusslicht aus Lumdatal. Wir hoffen auf zahlreiche Unterstützung und freuen uns über jeden Zuschauer.

Es spielten: Niklas Netter, Moritz Wegner; Julian Barabas (9), Stefan Sangmeister (7/6 Strafwürfe), Arne Ackermann (6), Patrick Fuchs, Dominic Purschke (je 3), Ole Pallesen (2), Christopfer Meyer, Torben Rieke (je 1), Marcel Tuchscherer

(dp)