Licht und Schatten wechseln sich beim Auswärtssieg ab
22.10.22: HSG Lumdatal II – HSG Marburg/Cappel 30:35 (18:22)
Erneut stand auf Seiten der Marburgerinnen nur ein kleiner Kader zur Verfügung. Daher half dankenswerterweise Vanessa Kuhl aus der zweiten Mannschaft aus. Die aktuell im Vereinssport inaktive Jana Schreiber sprang ebenfalls ein, weil der Mannschaft an diesem Samstag keine Kreisläuferin zur Verfügung stand.
Das Spiel gegen die im Tabellenmittelfeld rangierende HSG Lumdatal II verlief bis zum 5:5 ausgeglichen. Ab der 10. Minute nahm Marburg/Cappel die starke Lumdataler Spielmacherin Lena Stein in Manndeckung. Die Maßnahme zeigte Wirkung, die Gäste gewannen immer mehr die Oberhand und zogen Tor um Tor davon. In der 24. Minute stand beim 13:20 eine komfortable Sieben-Tore-Führung zu Buche. Vor allem im Kleingruppenspiel zeigten sich die Marburgerinnen kreativ, über das gesamte Spiel hinweg gelang es immer wieder, die Lumdataler Deckung auf kleinem Raum zu überspielen und Lücken zu nutzen. Die so geschaffenen Räume konnten häufig von den Außenspielerinnen Franzi Bahnmüller und Sarah Kocks sowie Jana Schreiber am Kreis genutzt werden, die sich alle drei sehr treffsicher zeigten und kaum eine Gelegenheit ungenutzt ließen. Zudem konnte Viki Marquardt ihre Wurfstärke ausspielen und in der ersten Hälfte viermal aus dem Rückraum treffen.
Die guten Offensivaktionen konnten aber nicht darüber hinweg täuschen, dass in der Abwehr viel zu passiv agiert wurde, was man schon am 18:22-Halbzeitergebnis ablesen kann.
Die zweite Halbzeit konnte Marburg/Cappel zwar für volle zwei Minuten in Überzahl beginnen, doch die Mannschaft zeigte sich zunächst völlig von der Rolle. Durch viele technische Fehler ließ man Lumdatal zurück ins Spiel kommen, binnen fünf Minuten war der Vorsprung dahin und die Gegnerinnen gingen sogar in Führung (23:22, 35. Minute). Nun entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Marburg/Cappel konnte zwar häufig mit einem oder zwei Toren in Führung gehen, erlaubte sich dann aber immer wieder leichte Fehler und Lumdatal den Ausgleichs- oder Anschlusstreffer. Ab der 53. Minute (29:29) kippte das Spiel dann aber doch wieder in Richtung der Gäste. Jennifer Johnsen und Neuzugang Johanna Volk im Rückraum übernahmen Verantwortung und konnten sich im 1-gegen-1 oder in der Kooperation auf engem Raum durchsetzen. Andrea Garder im Tor hielt einen Siebenmeter, Jenni Müller traf zur wichtigen Zwei-Tore-Führung (29:31, 55. Minute) und brachte damit Sicherheit ins Marburger Spiel. Nach einer 6-Tore-Serie der Unistädterinnen war das Spiel entschieden (29:35, 59. Minute). Den Schlusspunkt mit dem Abpfiff konnte die stark spielende Kreisläuferin Sibell Althen für die HSG Lumdatal setzen. Das Endergebnis von 30:35 wirkt dann sogar etwas deutlicher, als es die zweite Hälfte eigentlich war.
Zwar leisteten sich die Marburgerinnen über das gesamte Spiel zu viele unnötige Fehler, bewiesen in der entscheidenden Phase aber Moral und Einsatzbereitschaft. Zur Belohnung gibt es die Tabellenführung, die aber nur eine Momentaufnahme darstellt, weil man ein bzw. sogar zwei Spiele mehr als die Konkurrenz gespielt hat.
Nun steht für die HSG eine spielfreie Woche an, bevor es am 5.11. in der Arena auf Cappel zum Duell mit der KSG Bieber kommt. Bieber zählt zu den Top-Mannschaften der Liga und ist einer der Aufstiegsfavoriten. Für dieses Spiel wird Marburg/Cappel sich in der Defensive deutlich steigern müssen. Dass man dazu in der Lage ist, hatte man in der Vorwoche beim Sieg in Hüttenberg durchaus gezeigt.
Für die HSG Marburg/Cappel spielten: Maria Voßhagen, Andrea Garder; Sarah Kocks (7), Johanna Volk (7/1), Franziska Bahnmüller (7/3), Viktoria Marquardt (5), Jana Schreiber (4), Jennifer Müller (3), Jennifer Johnsen (2), Vanessa Kuhl, Ricarda Kurth
(hd)