HSG Marburg/Cappel – HSG Dilltal 35:24 (16:14)
Heimsieg im Spitzenspiel!
Nachdem man im Hinspiel auswärts in Dilltal eine deutliche Niederlage mit 30:19 (18:5) einstecken musste, empfingen die Damen aus Marburg im Spitzenspiel den Tabellenzweiten der HSG Dilltal in eigener Halle. Die Vorzeichen waren deutlich: Ein Sieg ermöglicht einen 3 Punkte Vorsprung gegenüber der direkten Konkurrenz – eine Niederlage verhindert den Aufstieg aus eigener Kraft.
Dementsprechend wurde die letzten zwei Wochen geackert, kritisiert und verbessert was die Einheiten hergaben. „Vielleicht war es gut, dass wir im Hinspiel so eine Klatsche kassiert haben. Jetzt sind wir uns wenigstens bewusst was da auf uns zu kommt. Das passiert uns bestimmt nicht nochmal!“. Diese Sätze wurden innerhalb der Mannschaft laut und so konnte das lang ersehnte Rückspiel beginnen…
Das Spiel begann direkt mit einem guten Tempo auf beiden Seiten und Dilltal gelang es nach 1:40min mit 0:1 in Führung zu gehen. Kaum eine Minute später erhöhten die Gäste auf 0:2 und Marburg tat sich in der Anfangsphase noch etwas schwer, spielte aber dennoch bereits zu diesem Zeitpunkt einen ordentlichen Handball. Nach knapp vier verstrichenen Spielminuten verkürzte Judith auf 1:2, bevor Friedi zum 2:2 ausglich. Die angesprochenen Maßnahmen, die man im Training immer wieder kleinlich aufarbeitete waren allen Beteiligten sehr deutlich eingeimpft worden, doch noch trafen die Außen der Gäste mit schönen Würfen und auch Dilltals „14“, die Marburg das Hinspiel gründlich verdorben hatte, konnte ihr Spiel entfalten.
Dementsprechend konnte sich Dilltal wieder mit zwei Toren auf 2:4 absetzen. Die Einstellung der in heimischen HSG war jedoch an diesem Spieltag von einem Fokus geprägt, welcher sich überaus deutlich in Torgefährlichkeit, Abwehrverhalten und Handball mit Köpfchen wiederspiegelte. Dementsprechend konnte der Rückstand aufgeholt werden und das Spiel bot beidseitig einen attraktiven Handball (4:4, 6:5, 7:7). Mit dem 9:8 von Jenny in der 18. Minute übernahm die HSG zum ersten Mal die Führung in der Partie. Diese sollte von dort an auch nicht mehr aus der Hand gegeben werden.
Durch eine taktische Umsetzung der Extraklasse, gelang es Marburg sich fünf Minuten später sogar mit 4 Toren abzusetzen (10:9, 11:10, 14:10). Aber auch Dilltal bewies, dass sie sehr berechtigt mit Marburg um den Titel kämpfen und so verkürzten die Gäste bis zur Halbzeit auf 16:14 (15:11, 16:12). In der Kabine konnte den Blau-Gelben eine gute erste Halbzeit ausgesprochen werden, doch die Lebendigkeit im Handball zeigte sich gerade im Schmelzen des Vorsprungs von vier auf zwei Tore. Die guten Leistungen der ersten HZ im Hinterkopf, musste der Resetknopf gedrückt werden, da nur mit noch einer solchen Kampfbereitschaft und Umsetzung in Halbzeit zwei, an diesem Spieltag die angestrebten Punkte gewonnen werden konnten. Kleine taktische Absprachen wurden getroffen – zu meckern gab in diesen ersten 30 Minuten nun wirklich nichts. Das es einen Spieltag geben sollte, an dem es dann über 60 Minuten rein gar nichts zu kritisieren gab, freut den Trainer natürlich umso mehr.
Zurück aus den Katakomben gelang es Dilltal 13 Sekunden nach Wiederanpfiff, auf ein Tor zum 16:15 aufzuschließen, ehe Anna 20 Sekunden danach den zwei Tore Abstand wiederherstellte. Ein temporeiches Handballspiel mit kaum technischen Fehlern, wurde den angereisten Zuschauern geboten. Die ersten acht Minuten der zweiten Halbzeit verlief das Spiel noch sehr ausgeglichen, obwohl bereits eine minimale Führung auf Seiten Marburgs zu verbuchen war (18:17, 21:18, 22:19). Was dann jedoch erfolgte, demonstrierte die Berechtigung für einen möglichen Aufstieg. Gegen einen durchaus starken Gegner, wurden alle Vorgaben der Bank, die vorher bereits gut umsetzt wurden, nun perfekt ins Spielgeschehen übertragen.
Dilltals „14“ die mit Jahrgang ’96 die jüngste aber gleichzeitig gefährlichste Spielerin der Gäste darstellte und sehr viel spielerisches Potenzial aufbot, wurde nun trotz letztlich 9 erzielter Tore, noch aggressiver aber fair von der Deckung in Empfang genommen und auch die in der ersten Halbzeit treffsicheren gegnerischen Außen konnten entschärft werden. Im Gegenzug bestand nach dem Überqueren der Mittellinie ein Tordrang, der an diesem Spieltag einfach nicht zu stoppen war. Selbst wenn kein direkter Treffer erzielt werden konnte, belohnten sich die Damen der HSG mit neun 7m, die allesamt ihren Weg ins Netz fanden!
Dementsprechend konnte sich die HSG von einem 22:20 auf ein 29:20 absetzen und erhielt über 9 Minuten keinen Gegentreffer. Gegen so einen guten Gegner war dies eine weitere starke Leistung. Auch wenn die gut kämpfenden Dilltaler weiterhin versuchten dagegen zu halten, an diesem Rückspieltag herrschten umgekehrte Vorzeichen und diesmal war es die Marburger Einstellung, die das Spiel bestimmte und die Tore auf der Anzeigetafel vorantrieb. Nach 49 Minuten traf die HSG dann zum 30:21 und zur Freude aller Anwesenden war damit der Schlusspunkt noch nicht gesetzt. Bis zum Ende der Partie baute Marburg diese Führung noch einmal weiter aus (31:22, 32:24).
Mit dem verdienten Endergebnis von 35:24 konnten sich die Marburgerinnen letztlich durchsetzen und zwei sehr wichtige Punkte im Kampf um die mögliche Doppelmeisterschaft sichern. Dabei bleibt festzuhalten, dass alle Spielerinnen der HSG, unabhängig von ihrer letztlichen Einsatzzeit, ab dem Betreten der Platte „on Point“ waren und einen durchgängig überzeugenden Job leisteten. Die HSG zeigte an diesem Spieltag, welcher „Handball“ doch in ihr steckt und ist damit seit guten 14(!) Monaten in eigener Halle ungeschlagen! Dennoch gilt es auch in der kommenden Woche, auswärts bei der HSG Münzenberg/Gamb., wieder eine solche vorbildliche Leistung abzurufen, um erneut einen Schritt zum letztlich angepeilten Saisonziel zu vollziehen. Schlussendlich kann der Mannschaft von Seiten des Verantwortlichen nur ein großes Lob ausgesprochen werden. Weiter so!
Für die HSG spielten: Stefanie Quent (15 Paraden), Judith Krekeler (8), Jenny Madubuko (5), Kira Hanke (5), Friedi Lieb (4), Kerstin Aumann (3), Malena Götte (3), Miriam Jäger (2), Imke Hogrefe (2), Johanna Schneider (1), Nora Schilke (1), Anna Sikeler (1), Jasmin Kramer, Sarah Voßmeier.
Marc Hampel (Trainer Damen), HSG Marburg/Cappel