HSG Marburg/Cappel – TSG Leihgestern III 20:16 (10:5)
Und täglich grüßt…
Manche Saisonspiele verlaufen nach einem immer wiederkehrenden Muster. Dies zeigte sich auch am vergangenen Wochenende, als die Damen der HSG die Gäste der TSG Leihgestern III in eigener Halle empfingen. Die Marburgerinnen waren um Wiedergutmachung bemüht, da man das Hinspiel mit 26:17 auswärts verlor. Irritiert nahm die Marburger Bank zur Kenntnis, dass die Gäste ohne eine Auswechselspielerin anreisten. Dennoch war Vorsicht geboten, weil diese Mannschaft unter taktischen Gesichtspunkten dem Trainer unbekannt war, da das Hinspiel noch unter Leitung des damaligen Vorgängers bestritten wurde.
Müsste das Spiel in wenigen Stichworten zusammengefasst werden, so wiederholt sich wieder einmal der Lauf der Dinge: „Bombenabwehr“, klasse Vorbereitung im Angriff mit teils grausamen Abschlüssen die in unzähligen „Fahrkarten“ endeten, beeindruckendes Tempospiel, zu wenig einfache Tore aus dem Rückraum und eine teils sehr fragwürdige Leitung des Unparteiischen.
Der Beginn des Spiels verlief zunächst nach Marburger Plan. Nach üblicher Einspielzeit und dem sich Abtasten beider Mannschaft, konnte sich Marburg bereits mit einer guten Hand voll Toren, einen Vorsprung erarbeiten. Bis dahin gut gearbeitet, sowohl in der Abwehr oder auch durch ein gelungenes Tempospiel, hielten sich die Gäste durch einfache aber effektive Kombinationen über den Kreis im Spiel. Beim 10:4 für die in Gelb agierenden Marburgerinnen, war die erste „halbe“ Matchballchance gegeben, um durch weitere Treffer einen moralischen Bruch der Gegner zu erzwingen. Das Gegenteil erfolgte. Während Leihgestern noch einen Treffer erzielte, plätscherte das Spiel der bis dahin weitestgehend konzentrierten Truppe so dahin, im Trugschluss 5-6 Tore seien im Handball ein komfortabler Vorsprung. Mit 10:5 ging es dann in die Pause. Keineswegs lässt sich bis abstreiten, dass es einer unglaublich starken Abwehr sowie einer dazu passend agierenden Torfrau zuzuschreiben war, dass die Gäste lediglich 5 Treffer in 30 Minuten erzielen konnten. Umgekehrt bleibt es absolut inakzeptabel, wieder einmal gemessen am eigentlichen Potenzial, dass nur 10 eigene Treffer verbucht werden konnten!
Zurück aus der Kabine zeigte sich eine ähnliche Leistung wie in der ersten Halbzeit. Die Abwehr wurde noch stärker, auch wenn den Gästen in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Treffer gelangen. Dies zeigte sich vor allem durch Johannas körperbetont-zupackendes Abwehrverhalten gegen die stärkste Spielerin der Gäste, die dadurch jedoch kaum zum Zug kam. Ebenso verteidigte Anja auf der „1“ strukturiert und mit dem notwendigen Köpfchen. Der Angriff überzeugte jedoch lediglich im schnellen Umschalten nach Gegentoren bzw. mit einer gut aufgelegten Judith und ihrem „einfachen“ (aber bei Marburg kaum gesehenen) Druck in die Lücken und dem Biss eine Bude zu erzielen. Die allgemeine Abschlussschwäche zeigte sich vor allem auch knallhart an der Bilanz der 7m Ausbeute im Verhältnis von 1/5.
Dementsprechend betrug der Vorsprung zeitweise lediglich zwei Tore. Durch Nutzen der eigenen Chancen könnte im vorangegangenen Satz dementsprechend „zwei“ durch „zweistellig“ ausgewechselt werden, da vor allem zu bedenken ist, dass die Gäste den Marburgern mit 6 Spielerinnen teils das Leben schwer machten. Letztlich konnte das Spiel verdient mit 20:16 gewonnen werden. Dies ist selbstverständlich ein sehr erfreulicher Erfolg, dennoch hat die Marburger Mannschaft ein noch höheres, mögliches Ziel vor Augen und muss sich daher an bereits gezeigten (besseren) Leistungen messen lassen, da man sich diese „Ups and Downs“ im baldigen Aufeinandertreffen mit dem Tabellenersten nicht leisten kann, um eine Revanche erfolgreich zu gestalten.
Am kommenden Wochenende muss die HSG auswärts zum Rückspiel gegen Wettenberg II, die vor allem durch ihren Sieg gegen den Tabellenersten durchaus als schwieriger Gegner eingestuft werden müssen. Es sollen jedoch auch hier, durch die Rückbesinnung auf einen torgefährlichen Angriff der Marburgerinnen, weitere Punkte im Kampf um die Meisterschaft errungen werden!
Für die HSG spielten: Stefanie Quent (11 Paraden), Imke Hogrefe (5), Judith Krekeler (4), Vanessa Kuhl (4), Malena Götte (3), Anja Kraft (1), Miriam Grabarits (1), Nora Schilke (1), Kira Hanke (1), Johanna Schneider, Patricia Klotz, Sarah Voßmeier, Anna Sikeler, Jasmin Kramer.
Marc Hampel (Trainer Damen), HSG Marburg/Cappel