Es war angerichtet: Samstagabend 20:15 Uhr, der Tabellenerste zu Gast in Cappel, ein Ex-Spieler sowie der Ex-Trainer auf der Bank der HSG Linden II. Mehr Motivation war für die Mannen der 1. Herren kaum möglich und führte dazu, dass man kein einziges Mal in Rückstand geraten sollte.
Im Wissen, dass der stärkste Rückraum der Liga auf sie zurollen würde, versuchte Linden von Beginn an durch offensive Deckungsformationen ihre Abwehr zu stabilisieren. Die ersten sieben Tore fielen trotzdem durch die Rückraumachse um Timo Wolf, Jonas Schuster und Max Flothow. Die frühe Leistenverletzung von Timo Wolf sowie einige Passungenauigkeiten der Marburger Offensive hielten die Partie spannend. Die zwischenzeitliche 11:7 Führung wurde bis zum Halbzeitstand von 16:15 beinahe egalisiert. Bei den Lindnern strahlten vor allem Fynn Leonard und Kevin Stöhr Gefahr aus und besorgten die Tor oder bereiteten sie vor.
Mit neuen offensiven Ideen und der Umstellung auf eine Manndeckung gegen Kevin Stöhr wurden Linden direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit die Grenzen aufgewiesen. Die hohe Effizienz im Angriff und die konzentrierte, harte Abwehr sorgten für eine kontinuierliche Vergrößerung des Abstandes zu Linden. Der Lohn war ein 27:21 in der 49. Minute. Immens wichtiger Rückhalt war auch der ins Tor zurückgekehrte Bent Kühn, der den Angreifern mit etlichen Paraden und einer 7-Meter-Quote von 66% den Zahn zog.
Linden warf noch einmal alles nach vorne und arbeitete sich bis auf 28:26 an die Marburger heran. Die sich ihrer Stärke bewussten Marburger verloren aber nie die Kontrolle über das Spiel und spielten konzentriert weiter. Der erlösende 7m-Treffer durch Jonas Schuster läutete einen 3-Tore-Lauf zum 31:26 ein. Die Gewissheit, dass der Tabellenerste chancenlos und ohne Punkte die Halle am Köppel verlassen würde, war in der ganzen Halle spürbar. Der verzweifelte Versuch Lindens mit einer offensiven Deckung noch einmal heranzukommen scheiterte und die Partie ging verdient mit 34:30 an die Männer in Blau-Gelb.