Rück- und Ausblick in Corona-Zeiten

28.06.2020 | Sonstiges

Nachdem die Corona-Pandemie unser aller Leben ordentlich durcheinandergewirbelt hat, kehrt nun langsam wieder etwas Normalität in unser Leben ein und somit auch in die unbestritten schönste aller Sportarten, Handball genannt. Ein guter Zeitpunkt um aus Sicht der HSG Marburg/Cappel zurück und nach vorne zu blicken…

Ganz überraschend kam der Saisonabbruch nicht, schon in den Tagen vor dem 12. März sprachen wir im Training davon, wie viele Spieltage man wohl noch absolvieren würde. Aber als es an jenem Donnerstag tatsächlich so weit war, war es doch eine merkwürdige Situation. In der Woche hatten sich die Mannschaften der HSG noch intensiv auf den 19. Spieltag vorbereitet und blickten voller Vorfreude aufs Wochenende. Am Donnerstag explodierte WhatsApp dann förmlich, im Sekundentakt kamen Nachrichten zum Saisonabbruch bzw. zur vorläufigen Saisonunterbrechung in den anderen Verbänden aufs Handy. Neben den weitreichenden Folgen für unser Leben abseits des Handballs folgte nach dem Abbremsen von 100% auf 0% in der Handballszene ein Hin und Her um die Wertung der Abschlusstabellen und die Perspektiven für die kommende Saison. Durch den Lockdown mussten auch die schönsten Rituale zum Saisonende (Verabschiedungen, Abschlussfeiern und -fahrten) ausfallen. Das einzig Positive: die Spieler*innen durften während des Social Distancing die Blessuren der Saison etwas früher und länger als sonst auskurieren…

Mit den Lockerungen kehren wir nun stufenweise zurück in den Trainingsalltag, hoffentlich auch in den kommenden Wochen und Monaten ohne Rückschläge bedingt durch das Infektionsgeschehen. Vom individuellen Training per Video-Konferenz über Outdoor-Einheiten und Abstandstraining sind wir aktuell (Ende Juni) beim Hallentraining in der Kleingruppe mit Kontakt angekommen (der sich nach der langen Zeit mit so viel Abstand tatsächlich etwas merkwürdig und wie aus einer anderen Zeit anfühlt).

Wenn wir auf die vergangene Saison 2019/2020 zurückblicken, dann ist dieser Blick aus HSG-Sicht bis zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs durchweg positiv.
Im Jugendbereich hatten wir mit acht Jugendteams zwischen E- und B-Jugend so viele Mannschaften wie noch nie gemeldet. Dabei waren auch tolle Erfolge wie der 2. Platz unserer D-Jugendmädels oder die 4. Plätze unserer E-Jugendteams (alle in der Bezirksliga B). Zusätzlich trainierten die beiden Mini-Gruppen mit viel Freude und nahmen an Turnieren teil.
Viel wichtiger als sportlicher Erfolg ist in unserem Verein aber, dass die Kinder und Jugendlichen sich wohlfühlen und die HSG als ihr „sportliches Zuhause“ empfinden. Dazu tragen ganz entscheidend unsere Jugendtrainer*innen bei, bei denen man sich gar nicht genug bedanken kann. DANKE FÜR EURE TOLLE ARBEIT!

Im Aktivenbereich konnten unsere fünf Teams allesamt vereinsinterne Bestplatzierungen erreichen.
Die 1. Männermannschaft hatte in ihrer zweiten Saison nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bezirksoberliga nichts mit dem Abstiegskampf zu tun und landete mit Trainer Uwe Wöll sogar in der oberen Tabellenhälfte (Platz 7), was eine extrem starke Platzierung nach dem knappen Klassenerhalt im letzten Jahr war.
Die 1. Frauenmannschaft musste sich nach dem Ausscheiden fast des kompletten Teams völlig neu aufstellen und hatte mit den neuen Trainern Henning Dippel und Kevin Radl in der Bezirksoberliga eigentlich nur den Klassenerhalt als Saisonziel. Es folgte eine überragende Hinrunde, die man für viele völlig überraschend als Tabellenführer beendete. In der Rückrunde fehlte in den wichtigen Spielen noch etwas Konstanz, hinzu kamen einige Verletzungen. Mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz zwei und einem (vermeintlich) leichten Restprogramm befand sich die Mannschaft noch im Aufstiegskampf zur Landesliga, als die Saison abgebrochen wurde.
Die 2. Männermannschaft mit Trainerin Steffi Quent beendete die Saison nach Meisterschaft und Aufstieg in der Vorsaison auf Platz 9 der Bezirksliga B und erreichte damit problemlos das Saisonziel Klassenerhalt.
Die 2. Frauenmannschaft mit Kevin Radl und Henning Dippel als Trainer war im letzten Jahr ebenfalls Meister geworden. Durch den Neuaufbau der 1. Mannschaft und den Wechsel einiger Spielerinnen in die Bezirksoberliga wurde es für die Mannschaft als Aufsteiger dann auch der erwartet schwere Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga A. Die Mannschaft kämpfte über die ganze Saison stark und konnte wie beim 29:29 gegen den Tabellendritten aus Linden einige Male überraschen. So beendete unsere F2 die Saison auf dem 11. Platz und erreichte ebenfalls das Saisonziel Klassenerhalt.
Neu gemeldet wurde unsere 3. Männermannschaft, die sich mit Spielertrainer Philipp Ueberholz und Teammanager Axel Teschner in der Bezirksliga D-Nord ein ums andere Mal als Favoritenschreck präsentierte und als Debütant in der Liga einen starken 6. Platz erreichte.

Am 12. September soll nun die Saison 2020/2021 starten. Falls das nicht möglich sein sollte, hat der HHV Notfallpläne für einen Start im Oktober oder Januar in der Schublade liegen.
Besonders erfreulich im Hinblick auf die kommende Saison ist die Verpflichtung von Sören Asboe und Marcell Pape als Trainer unserer 1. Männermannschaft. Mit einem auf einigen Positionen veränderten Kader wird es spannend sein zu sehen, wohin die Reise für das Team geht.
Wir danken Uwe Wöll für die starke Saison mit unserer M1! Ebenfalls gilt unser Dank Kevin Radl, der durch den Wechsel vom Studien- ins Berufsleben kürzertreten wird. Für ihn wird momentan ein*e Nachfolgertrainer*in für unsere zweite Frauenmannschaft gesucht. Beide Ex-Trainer bleiben uns aber glücklicherweise erhalten und werden die HSG sicherlich auch in der kommenden Saison auf die ein oder andere Weise unterstützen.

Ansonsten bleiben unsere Mannschaften und Trainer*innen in der kommenden Saison erfreulich stabil und konstant.

Ein großer Dank gebührt auch unseren Schiedsrichtern, die einen diffizilen Job machen. Danke, denn ohne euch könnten wir unsere Lieblingssportart nicht betreiben!

Alle Teams befinden sich aktuell mit vollem Einsatz in der Vorbereitung und nun heißt es Daumen drücken, dass der ganze Schweiß nicht umsonst geflossen sein wird und wir im September wirklich in die neue Saison starten können!

(hd)


April: Videokonferenz-Training


Mai: Outdoor-Training


Juni: Abstands-Training