25.03.18: VfL Neustadt – HSG Marburg/Cappel II 14:27 (4:15)
Sonntagnachmittag bei frühlingshaften Temperaturen. Die Sonne lacht, die Vögel zwitschern und mit dem VfL Neustadt hatten die Jungs aus Cappel den Tabellenletzten als Gastgeber auf dem Plan. Was nach einem perfekten Wochenendabschluss klingt, sollte sich im Laufe des Abends zu einer gefühlten Niederlage entwickeln. Doch der Reihe nach….
Nicht nur seit diesem Spieltag war klar, dass der VfL Neustadt mit seinem Mix aus erfahrenen und weniger erfahrenen Spielern als abgeschlagenes Schlusslicht nicht mehr als ein Punkte- und Torlieferant für die anderen Teams ist. Dennoch setzte Coach Steffi Quent auf ihre Stammformation und zeigte damit, dass man dieses Spiel durchaus ernst nimmt.
Da der VfL mit spielerischem Können nicht viel gegen zu halten vermochte, setzte man wohl auf andere Faktoren um sich einen Vorteil zu verschaffen. So sind die Cappeler ein, sagen wir mal, nicht ganz so griffiges Geläuf aus der eigenen Halle durchaus gewohnt. Beim Betreten der Neustädter Sporthalle war man sich jedoch nicht sicher ob heute wirklich Handball oder doch eher Eishockey gespielt werden soll. Spontane Richtungswechsel, schneller Antritt oder ein stabiler Stand stellten sich auf dem staubig, rutschigen Boden als nahezu unmöglich dar und so mühten sich die Cappeler in den Anfangsminuten primär mit dem Geläuf, als mit dem Gegner ab.
Danach sahen die mitgereisten Fans jedoch, wer hier als Favorit angetreten war, denn die Anzeigentafel schraubte sich nur auf der Gästeseite immer nach oben. Sowohl mit Treffern vom 7m-Punkt, als auch durch starke Aktionen durch die Abwehr der Gegner wurden Treffer markiert und so stand es zur Halbzeit verdient 4:15 aus Sicht der Gastgeber.
Zufrieden ging man in die Kabine und wollte nach Wiederanpfiff das Torkonto weiter auffüllen….es sollte jedoch mehr beim Wunsch bleiben, da sich der Gegner auf unerklärliche Weise immer öfter durch die eigene Abwehr spielen konnte und sich defensiv, nicht immer regelkonform, durch körperlichen Einsatz bei einigen Spielern der HSG Respekt verschaffte. So musste Chefanalyst Axel Teschner immer mehr Fehlpässe und hastig abgeschlossene Angriffe in der Statistik verbuchen, was sich am Ende nüchtern als ein 14:27 Auswärtssieg ausdrückt und bei Vergleich mit dem Spiel am vorherigen Wochenende gegen den Tabellenführer aus dem Hinterland (31 erzielte Treffer) nicht wirklich ruhmvoll anfühlt. Dementsprechend verhalten war der Jubel nach der Schlusssirene.
Eine Chance auf Wiedergutmachung haben die Cappeler nach den Osterferien am 14.04.2018, wenn es wieder auswärts gegen die HSG Herborn/Seelbach geht.
Für die HSG Marburg/Cappel spielten: Nik Oberlik (Tor); Kevin Radl (5/5); Immo Petersen (5); Jan Jonas Bruens (4); Christian Kollmann, Hannes Bruns (je 3); Fabian Padur, Dominik Gebauer (je 2); Clemens Hartmann, Steffen Dahlke, Jonathan Behn (je 1); Justus Thelen, Moritz Beilharz; Julian Bernhardt
(ap)