Punktgewinn beim weiterhin ungeschlagenen Meister
20.03.2016: KSG Bieber II – HSG Marburg/Cappel II 21:21 (9:13)
Am vergangenen Sonntag trat die „Zweite“ aus Marburg/Cappel die Reise zum bereits fest stehenden Meister der Bezirksliga C-Nord an. Die zweite Mannschaft der KSG Bieber hatte seit dem zweiten Spieltag keinen Punkt mehr abgegeben und war den Gelb-Blauen noch gut aus dem Hinspiel in Erinnerung. Dieses hatten die Biebertaler mit 24:18 für sich entscheiden können. Die Vorgaben für das Spiel gegen die junge, schnelle und großgewachsene Mannschaft lautete nach den Erfahrungen aus dem Hinspiel: Die Auslösehandlungen frühzeitig mit einer aggressiven Abwehr unterbinden und durch schnelles Rückzugsverhalten die sehr effektive erste Welle der KSG zu verhindern.
Personell war die HSG erneut gut besetzt. Lediglich Vanessa Kuhl und Steffi Quent konnten krankheits- bzw. verletzungsbedingt nicht auflaufen, unterstützten die Mannschaft aber vor Ort mit allen sonst zur Verfügung stehenden Kräften.
Das Spiel begann zunächst ausgeglichen. Marburg/Cappel hatte in den ersten vier Minuten gleich drei Mal Pech mit Alumiumtreffern, allein Jenny Madubuko knallte zwei Mal in Folge von der linken Rückraumposition an den Pfosten. Die HSG-Spielerinnen setzten die Trainer-Vorgaben auf bemerkenswerte Art und Weise um. Die Abwehr arbeitete mit höchster Konzentration und der erforderlichen Aggressivität, so dass das Aufbauspiel der Biebertaler ein ums andere Mal bereits frühzeitig unterbunden wurde. Die erneut stark haltende Merita Krasnici war allerdings bei einigen sehr platzierten Würfen aus dem Rückraum chancenlos, die oftmals am Innenpfosten einschlugen.
Keiner Mannschaft gelang es sich in dieser Phase des Spiels abzusetzen. Ab der 18. Minute aber nahm die HSG das Spiel in die Hand. Das 7:6 sollte die letzte Führung der KSG Bieber bis zum Abpfiff sein. Die Abwehr stand sicher wie selten zuvor in dieser Saison und vorne wurden die Angriffe konzentriert und geduldig vorgetragen, und wenn sich dann in der gut verschiebenden 6:0-Defensive der Heimmannschaft eine Lücke auftat, wurde diese auch konsequent genutzt. So konnte sich die HSG zur Halbzeitpause auf 9:13 absetzen.
Marburg blieb in der zweiten Hälfte bei seiner Spielweise, Bieber versuchte es zeitweise mit einer Manndeckung der erneut stets Gefahr ausstrahlenden Gaby Petznick, durch die sich aber häufig Räume für Hanna Battenfeld auf der Mitte und auch auf den anderen Positionen ergaben. Das Ausnutzen dieser Räume resultierte entweder in Toren oder Siebenmetern. Leider wurden in der zweiten Hälfte alle drei Siebenmeter vergeben, so dass der HSG eine noch deutlichere Führung verwehrt blieb. Beim Stand von 14:19 gut zehn Minuten vor Schluss nahm dann die Partie doch noch eine Wendung. Vergebene Torchancen der HSG resultierten zu häufig in der gefürchteten ersten Welle der KSG, die diese Chancen auch nutzte. Der Defensive merkte man die kräftezehrende Abwehrarbeit der vergangenen 50 Minuten auch an, so dass Bieber nun auch die Durchbrüche bis zum 6-Meter-Raum gelangen, die vorher so gut verhindert worden waren. Bieber gelang dann in der 59. Minute der Ausgleich zum 20:20. Bedanken muss man sich bei der in der zweiten Hälfte ebenfalls stark haltenden Marta Lemanczyk, die in dieser aufregenden Schlussphase unter anderem einen Siebenmeter parierte. 40 Sekunden vor Abpfiff war es Felicitas Meier, die die Torflaute der HSG beendete und von der rechten Seite zum 20:21 traf. Leider gelang Bieber im folgenden Angriff der erneute Ausgleich in Unterzahl, die verbleibenden 10 Sekunden reichten der HSG nicht mehr aus, um noch einmal zu kontern.
Die HSG zeigte mit der wahrscheinlich besten bisherigen Saisonleistung, dass man gewillt ist, die verbleibenden Saisonspiele für sich zu entscheiden. Man hatte Bieber über lange Zeit am Rande einer Niederlage und war das zweite Team, das gegen den Meister punkten konnte und das erste, das gegen die defensivstarken Biebertaler mehr als 20 Tore erzielte. An der fulminanten Reaktion des Tabellenführers in den letzten 10 Minuten kann man aber auch deutlich erkennen, dass diese Mannschaft verdient die Saison als Meister beenden wird.
Für die HSG Marburg/Cappel gilt es nun, die beiden verbleibenden Duelle gegen die HSG Hinterland sowie Eintracht Stadtallendorf zu gewinnen, um weiterhin eine Chance auf den zweiten Platz zu haben. Zusätzlich reizvoll werden diese Spiele, da es sich um Derbys handelt.
Nach der Osterpause wird die HSG Hinterland am 9. April in Marburg zu Gast sein, das letzte Saisonspiel der Bezirksliga C-Nord bestreitet die HSG dann am 14. April in der Bärenbachhalle in Stadtallendorf.
Für die HSG Marburg/Cappel spielten: Merita Krasnici, Marta Lemanczyk; Hanna Battenfeld (8), Gaby Petznick (5), Felicitas Meier (3) Jenny Madubuko (3/2), Janika Hochstraßer (1), Miriam Jäger (1), Janina Görges, Lisa Stein, Tabea Eigeland, Claudia Zieracker, Torri Reese, Carina Fischer
(hd)