1. Damen: Nach Trainerwechsel wieder in der Erfolgsspur

10.11.2013 | Spielberichte 1. Frauen 2013/2014

HSG Nordeck-W./All./Lon. II – HSG Marburg/Cappel 21:22 (9:11)

Erfolgswille und Kampfgeist sichern zwei Punkte!

Nachdem sich die Mannschaft in der vergangenen Woche mehrheitlich dafür entschieden hat, sich vom bisherigen Trainer der laufenden Saison zu lösen und der Kontakt zum ehemaligen Trainer hergestellt wurde, herrschte zunächst dringender Redebedarf ob noch einmal ein gemeinsames sportliches Miteinander möglich ist. Schnell wurde durch die Mannschaft deutlich, dass man sich auf der Trainerseite auf alten Erfolgen wie der gewonnen Meistschaft im letzten Jahr nicht ausruhen kann und das der Kader klare Erwartungen hinsichtlich eines im Raum stehenden Neuanfangs, an den alten Bekannten stellt. Mit nur einer Einheit und dem Interimstrainer im Gepäck, sollte das kommende Auswärtsspiel in Nordeck bestritten werden.

Wieso dieser Gegner jedoch auf dem zehnten Platz in der Tabelle steht, weiß wohl auch bis heute niemand so genau. Keines der Spiele verlor Nordeck deutlich (17:13, 17:20, 20:18, 18:16) und so stellte sich schnell heraus, dass man diesen Gegner auf keinen Fall unterschätzen dürfe. Mehr noch lief Nordeck mit sechs A-Jugendlichen ihrer BOL-Mannschaft auf. Dementsprechend begann das Spiel zunächst ausgeglichen. Die Marburger Damen standen wieder einmal sehr solide in der Abwehr und konnten den ersten Angriff, trotz insgesamt drei Torwürfen und den damit verbundenen Abpraller, meistern. Die sich herantastenden Mannschaften spielten bis dahin noch etwas verhalten, bis Anna nach zwei Spielminuten mit dem 1:0 die Partie eröffnete. Die darauffolgenden sechs Minuten waren von einer guten Deckungsarbeit beider Seiten bzw. von technischen Fehlern im Angriff geprägt, so dass Marburg erst nach neun Spielminuten mit 3:1 in Führung gehen konnte. Die Partie war jedoch weiterhin sehr ausgeglichen, so dass Nordeck immer wieder verkürzen bzw. ausgleichen konnte (4:4, 5:5, 7:7). Bis zur Pause konnten sich die Gäste jedoch nicht wirklich absetzen. Geschuldet war dies vor allem der Problematik, dass in der Abwehr sehr vorbildlich gearbeitet wurde, die gewonnenen Bälle jedoch im Handumdrehen wieder verschenkt wurden. Nordeck bestrafte diese Ungenauigkeiten gerechterweise mit schnellen Gegenstoßtoren. Die Marburgerinnen bestimmten also prinzipiell aus eigener Hand und durch ihre technischen Fehler, inwiefern die Gastgeber mitspielen durften. Mit 11:9 trennten sich die Mannschaften zur Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte bot streckenweise die gleichen Problematiken wie zuvor. Marburg konnte die kommenden 18 Minuten die Führung übernehmen, jedoch nie tatkräftig ausbauen da man den Gegner am Leben hielt. Schön zu sehen war in dieser Phase, dass eine konsequente Deckung, wieder einmal den Grundstein für einen Sieg legt. Im Angriff wiederum haben heute alle Außenspielerinnen einen sehr guten Job geleistet und mit schönen Toren in den entscheidenden Phasen geglänzt. Spannend sollte es dann jedoch noch einmal in den letzten zwölf Minuten werden, als Nordeck zunächst zum 17:17 ausglich und eine Minute später das erste und letzte Mal in dieser Partie in Führung ging. In dieser Schlussphase war es vor allem Jenny, die über „einfache“ Tore eine Empfehlung an den Trainer abgab. „Einfache Tore“ im Sinne von „Pass in den Lauf, hoch, rein damit!“, wurden leider in diesem Spiel noch zu selten umgesetzt. Über die eigene sowie die Wirksamkeit der Spielzüge, ausgehend von einem Dreierwechsel und der dazu passendes Fackel ins linke obere Eck, staunte Judith in der zweiten HZ erheblich und die Gäste hätten noch deutlich mehr dieser leichten Tore erreichen können.

Nach dem 22:19 in der 58. Spielminute schien die Partie in einigen Köpfen der Marburgerinnen bereits gewonnen zu sein. Die Auszeit Nordecks wurde dazu genutzt, um von Seiten der Marburger Bank genau vor diesem Trugschluss heftig zu warnen. Kaum angepfiffen war das Gespräch vor der Timeout-Sirene vergessen und Nordeck gelang es innerhalb von 54 Sekunden zwei Treffer zu erzielen und auf 22:21 zu verkürzen. Leider konnte auch der letzte Siebenmeter nicht genutzt werden, um doch noch „frühzeitig“ den Ausgang klar zu machen. So bekam Nordeck sogar noch die Chance im letzten Angriff auszugleichen, jedoch hatte die Marburger Deckungsmauer etwas dagegen und parierte gemeinsam mit einer soliden Torwartleistung diesen letzten Ansturm.

Festzuhalten bleibt, dass die HSG Marburg/Cappel über noch unglaublich viel aber gern mal gut verstecktes Potenzial verfügt, dass es noch in weiterer Arbeit an etlichen Kleinigkeiten heraus zu kitzeln gilt. Die Einstellung war jedoch in diesem Spiel überaus vorbildlich und ermöglichte die unnötigen Fehler dennoch in einen Auswärtssieg zu formen!

Am kommenden Wochenende spielt die HSG Marburg/Cappel dann als Tabellenführer auswärts beim Tabellenzweiten in Dilltal! Über mitreisende Fans würde sich die Damenmannschaft sehr freuen!

Für die HSG spielten: Stefanie Quent (20 Paraden), Miriam Grabarits (5), Jenny Madubuko (5), Malena Götte (4), Patricia Klotz (2), Judith Krekeler (2), Hanna Battenfeld (1), Anna Sikeler (1), Eva Matick (1), Kerstin Aumann (1), Anja Kraft, Johanna Schneider, Claudia Zieracker, Vanessa Kuhl.

Marc Hampel (Interimstrainer Damen), HSG Marburg/Cappel