HSG Nordeck-W./All./Lon. – HSG Marburg/Cappel 30:22 (12:11)
Marburg geht im Derby gewaltig baden
Die Geschichte dieses -aus HSG-Sicht höchst unerfreulichen- Spiels ist schnell erzählt: nachdem die Blau-Gelben von Trainer Uwe Schulz und „Co“ Bernd Portjanow die spielerisch von beiden Teams sehr dürftige erste Halbzeit noch ausgeglichen gestalten konnten und mehrfach die Chance vergaben, sich um einige Treffer abzusetzen, brachen sie nach dem Seitenwechsel zunächst phasenweise und dann gegen Ende nahezu völlig ein.
„Rien ne vas plus“ mochte sich manch mitgereister Marburger auf der Tribüne denken – es schien wirklich nichts mehr zu gehen! Das Bemühen kann man der Mannschaft indes nicht absprechen, dennoch bleibt zu konstatieren, dass in der entscheidenden Phase schlichtweg nichts zusammenlief, weder offensiv noch in der Abwehr. Einzig der treffsichere Henning Dippel zeigte so etwas wie Normalform – Bernd Portjanow fand nach dem Spiel deutliche Worte und sprach von einer „verkorksten Saison“. Niemand mag ihm angesichts der regelmäßig offenbarten eklatanten Mängel widersprechen; den Gastgebern genügte in diesem Falle eine spielerisch und taktisch sehr biedere Leistung, aufgewertet allerdings durch leidenschaftlichen Einsatz und das Ausspielen der eigenen Stärken – diese gezeigte Griffigkeit und Beharrlichkeit genügte, um der HSG in den letzten 10 Minuten vollends den Schneid abzukaufen.
Objektiv betrachtet muss sich jeder Beteiligte nach einer solchen Leistung hinterfragen. Einen rabenschwarzen Tag (wie eben diesen in Rabenau) kann man schon einmal haben, auch ist es möglich, dass solche Freitage, die auf einen 13. Tag fallen, mehrfach in einer Spielzeit vorkommen. Man kann nur hoffen, dass jene Wehr- und Hilflosigkeit nicht schon mehr als ein Trend ist – doch weiterhin vom viel beschworenen (und durchaus vorhandenen) Potenzial des Teams zu reden, bringt, wie zu beobachten: nichts.
Für Marburg im Einsatz: Alex Syring; Henning Dippel (5), Sven Kothe (4), Jonas Schuster (4), Ole Ackermann (2), Christian Rottmann (2), Chris Syring (2), Lars Hornung (2), Max Flothow (1), Alex Schuhmann, Arne Ackermann, Sam Imani, Elias Kappner, Johan Grede.