TV Mainzlar II – HSG Marburg/Cappel Frauen 23:29 (11:11)
Auswärtssieg beim Tabellenzweiten!
Im spannenden Auswärtsspiel gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellenzweiten, wollte die HSG eine weitere große Hürde in Richtung Meisterschaft nehmen. Beim Warmmachen sah man jedoch eine größtenteils neue Mannschaft des Gegners, welche durch etliche A-Jugendliche ergänzt zu sein schien. Die Halle war durch die Mainzlarer Fans gut gefüllt, doch nichts beflügelt mehr als ein Auswärtskessel aus dem man zwei Punkte mitnehmen will. Dementsprechend war fest eingeplant, dass man wie im hart umkämpften Heimspiel (31:30), diese sichert und mit heim nimmt.
Zu Beginn des Spiels tastete man sich die ersten drei Minuten jeweils ab und der Respekt beider Mannschaften war deutlich zu spüren. Der Marburger Angriff brauchte daher eine kleine taktische Ansage, um dann mit einem schönen Spielzug und Judiths Hammer, den Ball in die rechte obere Ecke einschlagen zu lassen. Das Spiel war eröffnet. Lange Zeit war die Partie sehr ausgeglichen (1:1, 3:3, 5:5 – 14min). Für eine Schrecksekunde sorgte die Torhüterin von Mainzlar welche sich, unbeteiligt von anderen Spielerinnen, in einer ersten Diagnose das Kreuzband riss. Auf diesem Weg daher gute Besserung und eine schnelle sportliche Genesung. Die Gastgeber waren somit auf ihre Jugendtorhüterin angewiesen, doch Marburg konnte dies noch nicht wirklich nutzen. Marburg lies es unnötigerweise zu, dass Mainzlar sich in der ersten Halbzeit immer wieder im Spiel hielt und zeitweise sogar auf zwei Tore davon zog (7:5, 8:8, 8,10). Einziger wirklicher Kritikpunkt des Spieltags bleibt dabei wohl, dass man gut acht Minuten lediglich ein Tor warf und sich bis dahin noch nicht vollends spielerisch entfaltete. Aber was sind schon zwei Tore und schon war aus dem 8:10 ein 11:10 gedreht worden. Man wollte die letzten 45 Sekunden der ersten Halbzeit so verteidigen, wie die vergangenen 29 Minuten zuvor. Dies gelang jedoch nicht mehr und das letzte Mal in diesem Spiel, sollte man den Gegner so agieren lassen wie es ihm gefiel. Spielerisch fiel in der ersten Halbzeit vor allem die gute Leistung von Sarah M. auf, die mit einem schönen Gegenstoß und zwei klasse Pfostentoren aus schwierigen Winkeln sehr ansehnliche Treffer erzielte. Die Mannschaften trennten sich nach den ersten dreißig Minuten mit einem 11:11.
In der Kabine wurde eine kurze Fehleranalyse durchgegangen und festgestellt, dass man noch mehr kann wenn man denn will. Die Ansage den Gegner nicht mehr sein Spiel aufbauen zu lassen, sollte direkt nach Wiederanpfiff greifen. Hierbei zeigte Jenny trotz des Fakts, dass sie lange auf ihren Einsatz warten musste, welche Gefahr von ihr aus dem Rückraum ausgeht. Die Ersatztorhüterin von Mainzlar war teilweise sichtlich über diese Rückraumfackeln erschrocken. Weiterhin ist vor allem auch hervor zu heben, dass die Abwehr in beiden Halbzeiten die trainierten Vertiefungen der Vorbereitungswoche äußerst präzise und mit einer, vom Trainer oft vermissten, überzeugend sowie fairen körperlichen Härte umsetzte. Mainzlars Halblinke „8“ hatte man daher deutlich besser im Griff, als dies noch im Hinspiel der Fall war. Vielen Laienzuschauern war das Durchgreifen der Marburger Damen zu hart – aus handballerischer Sicht hat man jedoch letztlich konsequent agiert, richtig zugemacht sowie weitere Pässe unterbunden, d.h. insgesamt die Vorgaben klasse umgesetzt! Der weitere Verlauf zeigte immer mehr die Vorzüge des Marburger Kaders, der sichtlich das Ruder an sich riss. Passierte zu wenig durch die Abwehr, war es der Rückraum welcher zielgenau die Kugel ins Netz schepperte. Wollte man diesen unterbinden, konnten die Außen treffsicher verwandeln (13:12, 15:12, 16:13). Dementsprechend ist dabei vor allem auch die Leistung von Judith zu würdigen, die mit einem tollen gesamten Spielverlauf ihre wirkliche Gefährlichkeit zeigte. Sie war mit fünf Treffern die erfolgreichste Werferin Marburgs. Weiterhin ist auch anzumerken, dass viele Spielerinnen sich an den Treffern der HSG beteiligten und sich die gute aufgestellte Breite des Kaders von Spiel zu Spiel weiter bemerkbar macht. Gelangen keine eigenen Treffer, so war man in der Abwehr hellwach und machte dort einen sehr guten Job. Das Spiel verlief nun mit einer drei Tore Führung für Marburg stetig fort (18:15, 19:16, 20:17 – 43min). Wenn es dann noch etwas zu hinterfragen gab, waren es höchstens einige sehr eigenwillige Schiedsrichterentscheidungen, auf beiden Seiten. Die hätten den Spielverlauf nicht mehr maßgeblich geändert jedoch fragt man sich teilweise doch von Seiten der Bank, welcher Regelkatalog eigentlich verfolgt wird. Der HSG gelang es dann sich weiter abzusetzen, teilweise mit sogar sieben(!) Toren (21:17, 24:17). Doch Mainzlar stemmte sich noch einmal dagegen und verkürzte auf drei Tore mit dem Stand von 24:21. Letztlich konnte dieses äußerst wichtige Spiel dann jedoch mit 29:23 für die HSG entschieden werden. Die nächsten Spiele führen die Marburger Damen jeweils zu den Gästen aus dem unteren Tabellendrittel, bei denen jedoch wie in Mainzlar diszipliniert und torgefährlich gespielt werden muss. Am 16.03.13 soll dann beim letzten Heimspiel die Meisterschaft endgültig festgemacht und gefeiert werden!
Für die HSG spielten: Stefanie Quent (15 Paraden), Judith Krekeler (5), Jenny Madubuko (4), Malena Götte (4), Sarah Molnar (3), Nora Schilke (3), Patricia Klotz (3), Maren Witschel (3), Eva Matick (2), Friederike Lieb (2), Johanna Schneider, Maren Lünter, Nadine Mahlke.
Marc Hampel (Trainer Damen), HSG Marburg/Cappel