HSG Marburg/Cappel – HSG Pohlheim II 26:25 (13:12)
Was nicht ästhetisch ist, kann dennoch schön sein!
Wer die HSG Marburg in den vergangenen Wochen aufmerksam beobachtet hat, dem wird eine gewisse (Weiter-) Entwicklung nicht entgangen sein; betreffend sowohl die Grundtugenden wie Einsatzwille, Konzentration und Leidenschaft, als auch im spielerischen und technischen Bereich. Diese –auch von Trainer Uwe Schulz geforderte und in der Trainingsarbeit angepeilte- Entwicklung zeigte sich am Sonntagabend in der eiskalten Halle zu Cappel dadurch, dass konstatiert werden kann: die junge Mannschaft um Kapitän Christian Rottmann ist nunmehr in der Lage, trotz wenig berauschender Leistung und vieler Fehler ein Spiel dennoch recht unaufgeregt gewinnen zu können. Torwarttrainer Götz Karger analysierte treffend: „Vor vier Wochen hätten wir das Spiel vermutlich verloren.“
Schulz schlug ähnliche Töne an: „Wir hatten vor allem in der ersten Hälfte eine Vielzahl technischer Fehler und waren nicht konzentriert genug. Allerdings ist es uns in der Abwehr weitgehend gelungen, den Gegner zu kontrollieren.“ In der Tat sprechen nur 25 Gegentore für gutes Verteidigen, dazu gesellte sich einmal mehr ein starker Rückhalt im Tor namens Basti Rennert, der diverse Gelegenheiten der Gäste aus Pohlheim, vergangene Saison immerhin Tabellenzweiter, zunichte machen konnte. Im Angriff blieb man dieses Mal vieles schuldig, diverse schlecht getimte Pässe, Fangfehler und nicht optimales Entscheidungsverhalten führten zu Ballverlusten, welche jedoch ein ums andere Mal von zuvor erwähnter Defensive ausgebügelt werden konnten.
Einen guten Tag erwischten neben Torhüter Rennert auch Debütant Heiner Coors, der in der Abwehr ordentlich stand und sogar sein erstes Pflichtspieltor markierte und vor allem „Youngster“ Lars Hornung. Der wieselflinke Außenbahnrenner legte mehrfach den Turbogang ein und setzte wichtige Treffer sowohl auf der linken, als auch in Vertretung des noch leicht angeschlagenen David Binas auf der rechten Seite, ließ zudem in der Abwehr nicht viel anbrennen.
Alles in allem war es kein schönes Spiel, und auch das Ergebnis trügt ein wenig, zu klar hatte man das Gästeteam in Griff, schaltete lediglich zu früh einen Gang zurück. Doch muss man kein Gedankenleser sein um zu ahnen, dass Trainer Schulz auch gegen einige weitere solcher Spiele, mit demselben Ausgang freilich, nicht allzu viel einzuwenden haben dürfte. Fazit: Leistung ausbaufähig – aber gewonnen. Das ist die Hauptsache.
Für die HSG Marburg spielten:
Bastian Rennert, Hendrik Debnar-Daumler (parierte einen Strafwurf); Max Flothow (5 Tore), Jonas Schuster (5), David Binas (4), Lars Hornung (4), Christian Rottmann (3), Heiner Coors (1), Arne Ackermann (1), Ole Ackermann (1), Axel Schuhmann (1), Jan Schultz (1), Henning Dippel, Johann Grede.